Einfach Wohnen / Klimaarchitektur / Mehrgenerationenwohnen / neue Wohnformen
Eine «Volière» für das Rotbuch-Areal
Edelaar Mosayebi und Inderbitzin Architekten AG haben zusammen mit dem Landschaftsarchitekturbüro BSLA, beide aus Zürich, beim Wettbewerb der Stiftung Einfach Wohnen zum Areal Rotbuchtrasse mit ihrem Projekt «Volière» den 1. Platz belegt. Einfach Wohnen möchte auf dem Grundstück eine autofreie Mehrgenerationensiedlung mit unterschiedlichen Haushaltformen für mehr als 100 Menschen erstellen. Der Schwerpunkt liegt auf Wohnraum für junge Menschen und Menschen in der «Nachfamilienphase» mit eher tiefem Einkommen. Nebst dem Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit steht ein geringer CO2-Verbrauch in der Erstellung und im Betrieb im Zentrum.
Das siegreiche Projekt «Volière» bildet eine Symbiose mit der Natur. In ihm nisten sich nutzungsflexible Raumstrukturen ein, die Wohnraum für unterschiedliche und sich wandelnde Bedürfnisse bieten. Das sind einerseits Clusterwohnungen, andererseits neuartige Mikroeinheiten mit unterschiedlichen Gemeinschaftsnutzungen wie die «Warte», ein Rückzugsraum für Arbeit und Kontemplation oder das gemeinsame Esszimmer mit Feuerkochstelle auf dem Dachgeschoss. Das Haus liegt inmitten von Bäumen, die dank der kontorsionistischen Architektur erhalten bleiben. Es ist Teil eines verwunschenen Gartens, dem Fragmente wie ein altes Wasserbecken, Mauern oder Spolien ein Gesicht geben und dessen geheimnisvolle Elemente wie eine Grotte, ein Felsengarten oder ein Sandsteinbank zum Entdecken einladen. Allseitige Zugänge verknüpfen das Haus und sein Garten mit dem benachbarten Stadtraum. Wenn es nach der Stiftung geht, können bereits 2025 die ersten Bewohner*innen mit der Aneignung der Überbauung beginnen.
Thiesen & Wolf hat die Stiftung Einfach Wohnen bei der Definition der Wohnformen und der Erstellung des Wettbewerbsprogramms und in der Vorprüfung des Wettbewerbs unterstützt.